Das alte Ägypten ist seinen Handwerkern zu Dank verpflichtet, die Tag und Nacht mit größtem Talent, Können und harter Arbeit arbeiten. Sie haben Ägypten zu dem gemacht, was es ist und wofür es in der Geschichte am meisten bekannt ist. Obwohl diese namenlosen Künstler stundenlang im Auftrag eines Königs oder eines Adligen arbeiteten, besaßen sie wirklich unvorstellbar viel Talent und Fachwissen.
In der sozialen Hierarchie wurden sie zwischen Kaufleuten und Bauern kategorisiert und wurden von den höheren Rängen kaum beachtet. Das Maximum, was ein König oder Adliger tun würde, war ein Bankett für den höchsten Künstler zu veranstalten, während viele andere Tag und Nacht unter der harten ägyptischen Sonne schufteten, manchmal tagelang ohne Essen.
Auch unter den Handwerkern selbst gab es eine Hierarchie, an deren Spitze der königliche Aufseher stand. Es gibt Hinweise auf einen gewissen Pareneffer, der unter Echnaton arbeitete. Ein Künstler arbeitete im Allgemeinen in Stein, Ton, Holz und Fasern, Knochen, Elfenbein usw. Er arbeitete auch in Metallen wie Zinn, Kupfer, Gold, Bronze und Eisen.
Die Klientel dieser Künstler waren die königlichen Haushalte, der Adel und das immer größer werdende Bürgertum, das sich ihre Dienstleistungen und Produkte in unterschiedlichem Maße leisten konnte. Das Handwerk wurde im Allgemeinen von den vorherigen Generationen erlernt und es war mehr oder weniger ein Familienunternehmen. Während der griechisch-römischen Zeit fungierten Händler als Meister und stellten auch Lehrlinge ein.
Die Namen einiger berühmter Handwerker sind noch erhalten. Man hört von Imhotep, der während der Herrschaft von Zoser arbeitete, und von Senmut, der unter Königin Hatschepsut arbeitete, Amenhotep, dem Chefarchitekten von Amenophis III., und Ineni, die den großen Der-el-Bahri entwarf. Aber leider bleiben viele andere, deren gemeinsame Anstrengung diese imposanten unsterblichen Bauwerke hervorbrachte, für die Nachwelt anonym.
Handwerker durften ihre Arbeit nicht unterschreiben, weil viele Leute im selben Projekt arbeiteten. Die Handwerker wurden geschätzt, aber nicht sehr respektiert. Die höhere Klasse rühmte nicht nur ihr Talent, sondern auch ihre eigene Sympathie und Großzügigkeit, indem sie zeigte, dass sie sich großartig um die Künstler kümmerten, die unter ihm arbeiteten.
Religion und der Glaube an etwas Höheres als diese Welt waren die wichtigsten Motivationsfaktoren für das Kunsthandwerk im alten Ägypten. Leider hat die Religion, wie die gesamte antike Kunst, auch der Kunstform Grenzen gesetzt und so hat die ägyptische Kunst jahrhundertelang nicht experimentiert oder sich entwickelt, sondern blieb konstant.
